Die Zeiten, in denen vor allem alte Omis im Casino bei Kaffee und Teegebäck Ihre Rente an Spielautomaten „investierten“ sind lange vorbei. Slots liegen voll im Trend und sind Teil der Popkultur – vor allem bei Millennials. Die Aussicht auf den schnellen Gewinn, Risiko und Nervenkitzel führt dabei zu merkwürdigen Auswirkungen. Jüngstes Beispiel einer immer weiter ausufernden Industrie ist SlotsFighter , ein „Casinoturnier“ mit dem Trash-Faktor von Takeshis Castle.
Worum geht es beim Dschungel Camp der Casinoindustrie?
Angesiedelt irgendwo zwischen Reality-Soap über hippe, junge Automaten-Glücksritter und Werbeveranstaltung für das neue Online Casino Voodoo Dreams bietet Slotsfighter all das, was wir spätestens seit Köln 50667, den Geißens und RTL II so lieben: Trash mit Lästerfaktor und hübschen/interessanten Menschen, die streng genommen auch nicht mehr können als der Zuschauer.
Trash und Schund faszinierten Menschen schon immer. Im Internet gibt es vollkommen neue Ausdrucksmöglichkeiten der Selbstdarstellung und ein größeres Angebot. Und es gibt Online Casinos. Und seit März 2018 gibt es Slotsfighter.
Casinostreams und Youtube-Channels
Influencer, YouTube-Stars und Blogger machen auch vor dem Glücksspiel nicht halt. Seit einigen Jahren treiben auf den Bildschirmen von Lappland bis zum Südpol jede Menge vorwiegend junger Menschen ihr Unwesen. Ähnlich wie der bekannte Youtuber PeeDeeWee, der mit dem Zocken von Videospielen einige Millionen € verdient drängen Casinospieler wie Casinodaddy, oder K_Blackwood in die Öffentlichkeit. Ausgestattet mit Werbedeals von verschiedenen Online Casinos kann Mensch bequem von zuhause aus den Streamern bei Automatenspiel zusehen. Ob Nickslots, Lets give it a spin, Shirox 1980, Casino daddy oder Roshtein: Viele Casinostreamer leben heutzutage sogar hauptberuflich vom streamen!
Kein Wunder, dass viele Streams heutzutage nicht wirklich glaubwürdig sind. Wenn zum Beispiel die drei jungen Schweden, die das Portal Casinodaddy betreiben, täglich um die 10 Stunden (hauptsächlich mit Bonusguthaben) in Casinos zocken, dann hat das nur noch relativ wenig mit Freizeit-Spaß, aber viel mehr mit einem festen Einkommen zu tun. Überrascht es da noch, dass die Freude über den ein oder anderen Gewinn dementsprechend gespielt rüberkommt. Hyperaktive Menschen, die wie verrückt vor der Kamera schreien kennt man noch gut genug von 9Live.
Geld verdienen mit Casinovideos und -streams
Und natürlich geht es bei vielen Casino-Streams genau wie bei den Verarschungsshows im TV um eines: Das Geld der Anrufer. Zugegeben, während man früher mit dem Telefon eine kostenpflichtige Rufnummer anrufen musste, läuft das in der Casinowerbung deutlich subtiler.
Fortwährend werden Bonusangebote zu verschiedenen Casinos eingeblendet, bei denen Spieler – „aber nur für kurze Zeit, darum schnell sein“ – grandiose Angebote bekommen. Der YouTuber bzw. Twitch-Streamer selber hingegen erhält einen dreistelligen Betrag, sobald der Zuschauer einzahlt. Erfolgreiche Streamer und YouTuber werden also in der Tat fürs Zocken bezahlt.
Noch blödsinniger sind viele der Gewinnvideos auf Videoportalen, die vor allem nur den Spieler zur Anmeldung auf bestimmten Seiten motivieren sollen. Ob es sich hierbei um ein seriöses Casino oder aber einen Fake-Anbieter aus der Karibik handelt, ist für viele, wenn das Geld stimmt, egal. Unsere Erfahrungen sind darum doch eher gemischt.
Die Hauptdarsteller bei Slotsfighter
Zurück zum Thema. Neben diesen kommerziellen Fake-Streamern gibt’s immer noch ein paar wirklich unterhaltsame, ehrliche Streamer. K_Blackwood etwa zählt schon seit einigen Jahren zur Szene. Ohne Frage verdient die blonde Streamerin aus Deutschland ebenfalls sicherlich hier und da einen €, sendet aber keinen Quatsch. Wer wie die Redaktion von casinoFM auf Malta lebt, trifft sie oft genug in einer der vielen Spielbanken hier im Land.
Die Plattform Slotsfighter hat werbewirksam neben K_Blackwood drei weitere mehr oder weniger bekannte Streamer für ihr „Slots-Turnier“ gewinnen können Die letzten vier Plätze wurden an Casinospieler aus aller Welt vergeben.
So funktioniert das SlotsFighter-Turnier
Neben 1.000 € Preisgeld wartet beim Kampf auf den Walzen bei Slotsfighter ein Preisgeld in Höhe von 10.000 €. Alle 8 Spieler treffen im Rahmen einer Liga im Rahmen eines Best-of-5 aufeinander. In den ersten vier möglichen Runden über jeweils 20 Minuten heißt es in den drei Kategorien Bonusrunden, Gewinnen sowie dem größten Gewinn Gas zu geben, um drei Punkte für den Sieg und die Tabelle nach Hause zu nehmen. Steht es nach vier Runden unentschieden, wird im Deathmatch der finale Sieger ermittelt. In diesem Falle gehen nur 2 Punkte an den Gewinner, während der Verlierer mit 1 Punkt immerhin ein wenig entlohnt wird.
Kulturverfall oder kulturell hochwertig?
Am Ende des Tages ist SlotsFighter Geschmackssache. Wir finden es nett. Insbesondere die medienerfahrenen Streamer nehmen bei den Übertragungen kein Blatt vor den Mund, lästern mehr als Kader Loth und sind angenehm authentisch. Wenn man abseits des Geschmack über etwas streiten möchte, dann sicherlich über den Bereich Jugendschutz. Durch die frische, trendige Aufmachung können wir uns vorstellen, dass gerade Minderjährige begeistert zuschauen und zum Glücksspiel motiviert werden.
Fazit
Seien wir ehrlich, Slotsfighter ist vor allem eine Generationenfrage. Darum einfach einschalten und selber ein Bild machen.
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