Steuern und Lottogewinn – Was muss ich wissen?

Im Land der Deutschen wird alles versteuert. Aber wie sieht es mit meinem Lottogewinn und Steuern aus? Bekomme ich wirklich den kompletten Jackpot-Betrag, oder werden davon Steuern abgezogen?

Wer schon einmal Steuern bezahlen musste, weiß wie viel Geld man teilweise abgeben muss. Die Einkommenssteuer liegt bei 14% bis 42%. Aber wie sieht es mit dem Lottogewinn aus? Muss ich hier auch so viel abdrücken?

Was steckt hinter Steuern und Lottogewinn?

Viele behaupten, dass man auf einen Gewinn Steuern zahlen müsste. Das stimmt so allerdings nicht zwangsläufig. Denn die Gesetze sind in allen Ländern unterschiedlich. In Amerika müssen Gewinner der Lotterie tatsächlich große Summen an Steuern verrichten. In Deutschland sind Gewinne allerdings steuerfrei. Die deutsche Gesetzgebung wäre aber natürlich nicht Deutsch, wenn es keine Ausnahmen geben würde.

Wer in Deutschland im Lotto gewinnt, der bekommt den vollen Jackpot-Betrag. Für die Einkünfte, die mit dem gewonnen Geld erzielt werden, gelten aber natürlich die Steuerpflicht. Wer fälschlicherweise also behauptet, dass Steuern anfallen, der spricht meistens von den USA. Denn dort heimst sich der Staat eine Menge Steuern von Lotto-Gewinnern ein.

Wer muss Steuern zahlen?

In Deutschland gibt es eine Menge verschiedener Gesetze zum Thema Steuern. In Sachen Lotto-Gewinn gibt es aber kein Steuergesetz, das greifen könnte. Weil ein Lottogewinn nicht als Einkommen gilt. Was viele allerdings nicht wissen: Auch, wenn man Geld verschenkt, muss man Steuern zahlen. Der Gewinn an sich ist also steuerfrei, aber sobald man das Geld bewegt, wird es komplizierter. Es gibt eine ganze Menge Festlegungen, wie viel Geld man wem steuerfrei schenken darf. Erst einen Lottogewinn und Steuern zahlen als Resultat. Denn wer tatsächlich nicht gut mit dem Geld umzugehen weiß, wird eine Menge Steuern zahlen.

Wie machen es die Amis?

In den USA ist es mal wieder deutlich härter. Denn dort zahlen Lotto-Gewinner direkt Steuern auf den Gewinn – bis zu 37%. Der eigentliche Jackpot-Betrag ist niemals die Summe, die sie wirklich erhalten werden. Wow, ganz schön mies. Und irgendwie hinterlistig – das erklärt aber auch die überirdischen Jackpot-Beträge von teilweise 1 Milliarde $. Von einem Gewinn von 300 Millionen $ bleiben im schlimmsten Fall gerade mal 190 Millionen $ übrig. Die Amis wissen aber von ihrer schweren Steuerlast. Und mal ganz ehrlich, ob ich nun 190 Millionen $ statt 300 bekomme, ist doch auch egal. Und die Staaten und das Land verdienen an den Steuern ordentlich mit. Einer für alle und alle für einen oder so?

Ein Lottogewinn ist in Deutschland steuerfrei

Wer den Jackpot im Lotto geknackt hat, freut sich natürlich erst einmal riesig. Und das kann er auch, denn es fallen erstmal keine weiteren Steuern an. Das liegt daran, dass ein Lottogewinn im deutschen Steuersystem eine Art Ausnahme ist und fällt damit unter keine Einkunftsart. Es werden vom Gewinn also keine Abgaben an das Finanzamt gezahlt. Trotzdem gibt es einiges zu beachten.

Wie kann man die Schenkungssteuer umgehen?

Wenn ich im Lotto gewinnen würde, dann würde ich vermutlich auch ein bisschen Geld verschenken. Zumindest an meine Mutter oder andere Verwandte – vielleicht sogar Freunde. Es gibt aber eine Grenze um ohne Steuern schenken zu können. Ab wann Steuern fällig sind, kommt auch auf den Verwandtschaftsgrad an. Ganz schön kompliziert, aber seinem Ehepartner kann man beispielsweise nur maximal 500 Tausend € steuerfrei schenken. Generell fallen aber mehr Steuern für Geldgeschenke an, als bei einer Immobilien-Schenkung zum Beispiel.

Tipp-Gemeinschaften zahlen keine Steuer

Wer in einer Tipp-Gemeinschaft Lotto spielt und gewinnt, muss keine Steuern zahlen. Die Aufteilung des Gewinns auf die Mitglieder der Tipp-Gemeinschaft ist steuerfrei. Dafür muss man lediglich nachweisen, dass es sich um eine Gemeinschaft handelt. Wer also sowieso weiß, dass er mit seinen Freunden teilen würde, kann doch gleich eine Tipp-Gemeinschaft gründen!

Wie muss man Kapitalerträge aus dem Lottogewinn versteuern?

Wer seinen Gewinn auf einem Tagesgeldkonto parkt, muss zunächst keine Steuern zahlen. Sobald man das Geld allerdings anlegt, müssen die Erträge versteuert werden. Man sagt, dass man von den Erträgen eines Lottogewinns leben kann, aber stimmt das? Ja, im Prinzip schon. Wer einen Jackpot von 10 Millionen € gewinnt, der kann das Geld anlegen. Mit 4% Zinsen sind das im Monat 30.000 €. Davon bleiben nach Steuerabzügen monatlich noch 21.487,50 €. Also davon könnte ich locker leben. Steuer hin oder her, bei so viel Geld kann man ruhig teilen – aber am liebsten nicht mit Vater Staat.

Wie sieht es mit anderen Gewinnen aus?

In Deutschland und auch in den meisten anderen Ländern wird auf fast alles eine Steuer erhoben. Dabei ist es teilweise gar nicht so einfach zu verstehen, wann und wie man Steuern zahlen muss. Jackpot-Gewinnern wird nicht ohne Grund empfohlen sich beraten zu lassen – und auch die meisten Menschen mit Vermögen haben Anlage-, Steuerberater und Co.

Woher weiß man, wann Steuern fällig werden?

Steuern und Lottogewinn ist ein häufiges Thema, das in vielen Ratgebern auftaucht. Tatsächlich ist ein Jackpot-Gewinn im Lotto aber so unwahrscheinlich, dass es die meisten Menschen sowieso nicht betrifft. Wie sieht es aber mit anderen Gewinnen aus?

In Deutschland gilt:

„Nur wenn der Zufall im Spiel war, wenn vor allem das Glück über Sieg oder Niederlage entscheidet, dürfen Gewinne steuerfrei eingestrichen werden. Wie etwa beim staatlichen Lotto oder bei Renn- und Sportwetten. Der Fiskus hält erst dann die Hand auf, wenn das angelegte Geld Zinsen abwirft.“ ( Quelle: Welt.de, 29.09.2014 )

Das ist eine ganz schön wage Formulierung. Denn wann man Steuern zahlen muss und wann nicht, hängt damit von der Definition von „Glück“ und „Zufall“ ab. Da die Definitionen im Gesetzbuch nicht eindeutig geklärt sind, ist die ganze Sache verdammt schwammig. Einige Spiele und Bereiche leiden unter der mangelnden Definition – der Staat aber freut sich und hält lachend die Hände auf.

Steuern auf einen Poker-Gewinn?

Die meisten professionellen Poker-Spieler vertrauen nicht nur auf den Zufall. Tatsächlich nutzen die meisten Profis Strategien und Skills, um ihre Mitspieler und den Dealer zu überlisten. Es gibt sogar eine Reihe von Poker-Spielern, die von den Gewinnen leben können.

Seit einigen Jahren ist das Finanzgericht Köln einem der erfolgreichsten Poker-Spieler Deutschlands auf den Fersen. Der Grund: Spieler Eddy Scharf gewinnt mit Geschicklichkeit und analytischen Fähigkeiten. Es handelt sich bei einem Gewinn also nicht um Glück. Die Konsequenz wäre, dass professionelle Poker-Spieler alle Gewinne versteuern müssen. Aber auch das ist verdammt abstrus, denn wer definiert „Profi“ und ab wann kann man von Geschick sprechen und nicht mehr von Zufall? Wenn ich beim Poker gewinne, hat das nämlich ganz sicher nichts mit Geschicklichkeit zu tun.

Sogar Preisgelder bleiben nicht steuerfrei

Die Krönung kommt aber noch. Denn sogar Sportler müssen auf ihre Preisgelder unter Umständen Steuern zahlen. Bisher hieß es, dass Amateursportler keine Steuern zahlen müssen, wenn sie den Sport aus Leidenschaft betreiben. Jetzt sieht Team Merkel und Co das aber anders und betrachtet auch Preisgelder als Einnahme. Damit müssen diese über die Einkommenssteuer abgerechnet werden.

Was mich allerdings am meisten schockt ist, dass sogar Gewinne aus Quiz-Shows die Aufmerksamkeit der Steuerbehörde auf sich ziehen. Denn auch hier ginge es um Geschicklichkeit und Wissen und nicht um Zufall, meint unsere geliebte deutsche Gesetzgebung jedenfalls. Meiner Meinung nach, könnte man darüber definitiv streiten. Der Fiskus kann sich bei Gewinnern von „Wer wird Millionär“ melden. Wer in die Mitte des Jauchschen Kessels kommt, ist aber genau genommen auch Zufall. Die Bewerber werden nämlich zuvor telefonisch abgecheckt. Da sind die 5 Wissensfragen aber mehr Alibi als alles Andere – denn tatsächlich interviewen die Redakteure die Kandidaten. Damit bekommen sie die besten Lebensgeschichten für eine erfolgreiche Show. So viel also zum Thema Geschicklichkeit.

Übrigens müssen auch Gewinner von „Schlag den Raab“ oder „Schlag den Star“ ordentlich an die Steuer abdrücken. Wenn man es genau betrachtet, ist das alles ganz schön fadenscheinig, um nicht zu sagen unfair. Als würde sich jemand bei einer Quiz-Show anmelden, um damit ein Einkommen zu generieren. Niemand plant einen Lottogewinn – oder einen Gewinn bei Shows wie „Wer wird Millionär“. Genauso wird der Gewinn aber vor der Steuer behandelt. Was für ein Irrsinn.

Muss man Steuern auf Online Gewinne zahlen?

Es gibt eine ganze Reihe von Anbietern, die Lotto auch im Internet anbieten. Für diese gelten unterschiedliche Regulierungen und es gibt Unterschiede in den Lizenzen. Was allerdings bei allen gleich ist: Die Gewinne sind steuerfrei!

Die Online Lotterien benachrichtigen ihre Spieler bei größeren Gewinnen. Natürlich ist das auch im eigenen Interesse des Anbieters, denn schließlich sollen die Lotto-Freunde ihr Geld wieder einsetzen. Was sie damit aber letztlich machen, ist deren freie Entscheidung. Das gilt auch für die Steuer – denn die kann hier nichts machen. Der gesamte Gewinn wird komplett auf das Konto der Wahl überwiesen, steuerfrei. Anschließend gilt aber natürlich, dass Steuern anfallen, sobald man das Geld bewegen will.

Die Steuererklärung nach dem Lottogewinn

Wer im Lotto gewinnt, kann eigentlich nur froh sein, dass es kein Gewinn war, der durch Geschicklichkeit erlangt wurde. Denn sonst müsste man Steuern zahlen. Trotzdem ist auch ein Lottogewinn nicht völlig steuerfrei, wie bereits weiter oben erwähnt. Denn wer dem Geld nicht nur beim Existieren zuschauen will und es bewegt, muss Steuern zahlen. Dabei ist die Einkommenssteuer die tückischste, denn alle regelmäßigen Erträge gelten als Einnahmen.

Wer im Lotto gewinnt und das Geld investiert, muss auf die Erträge Steuern zahlen. Beispielsweise kannst du von deinem Gewinn ein Haus kaufen. Tatsächlich ist es das, was die meisten Gewinner großer Summen als erstes machen. Das ist auch kein Problem und funktioniert problemlos. Sobald du das Haus aber vermietest, musst du Steuern auf die Mieteinnahmen zahlen.

Gleiches gilt, wenn man sich mit dem Gewinn an einem Unternehmen beteiligt. Wenn die Firma Gewinn macht und diese ausgezahlt werden, wartet die Steuer ebenfalls schon vor der Tür.

Sobald das Geld aus dem Lottogewinn investiert wird, gilt: Steuern und Lottogewinn sind nicht mehr zu trennen. Auf der Steuererklärung müssen alle regelmäßigen Einnahmen erwähnt werden. Dadurch kannst du natürlich auch in der Steuerklasse aufsteigen. Tolle Wurst, aber hey, wer mehrere Millionen gewinnt, kann in der Regel von den Zinsen leben. Da macht das bisschen Steuer den Quark nun auch nicht mehr fett.

Autor: "Anna" - Status: Experte
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Ich beschäftige mich erst seit knapp 5 Jahren mit Glücksspiel. Vorher war ich vor allem von Videospielen begeistert und habe den Nachbarn bei GTA die Autos geklaut. Mittlerweile hat Spielen für mich einen ganz anderen Stellenwert und ich interessiere mich in erster Linie für Gewinnmöglichkeiten. Gerne betrachte ich die Industrie aber auch mal kritisch und suche die Haare in der Suppe.

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